Dropshot kennt ja jeder, aber wie fängig sind eigentlich Texas-Rig und Carolina Rig?

Also beim ersten Einsatz gab es direkt beim ersten Wurf einen 60er Hecht und etliche Barsche, was sich in den folgenden Einsätzen so fortsetzte dass vor allem Barsche unsere Hauptbeute waren, allerdings hatte das sicherlich auch mit den Plätzen und der Jahreszeit zu tun, dass z.b. weniger Zander gebissen haben. Allerdings müsste es auf Zander klappen, doch dazu gleich noch etwas.
Bei uns war vor allem das Carolina-Rig sehr erfolgreich und außerdem konnte ich im Teich und am Bach mit einem etwas abgeänderten Splitshot-Rig gut fangen. Splitshot heißt eigentlich lediglich ein Bleischroth, aber auch das habe ich dann weg gelassen und somit lediglich FC-Vorfach, Offset Haken und Köder ohne jegliches Gewicht.
Doch zurück zum Carolina, was brauch man?
Die Rute muss vor allem schnell sein, da die Bissverwertung sicherlich Übungssache ist. Teilweise hatten wir sehr brutale Bisse, aber auch sehr kurzes Zupfen was schwer zu Bissen umzuwandeln war. Ich bin hier mit meiner Aspiusrute eigentlich ganz gut zurecht gekommen, aber will man speziell nur mit Rig fischen gibt es sicherlich besseres Gerät, aber an sich sollte jedes leichte Jig- und Faulenzgerät auch passen. Man muss sich aber angewöhnen ein wenig stärker als gewohnt anzuschlagen, gerade wenn der Haken im Köder steckt.
Dazu brauch man Fluorocarbon und Snaps; also Einhänger. Außerdem die so genannten Bullet Weights oder Tungsten, allerdings habe ich hier keine Unterschiede gemerkt ob man die günstige Variante fischt oder mehr Geld ausgibt. Dann natürlich die Glasperlen, auch wenn wir ohne und statt dessen mit Gummiperle auch gefangen haben, allerdings soll das Klack ja anlocken, aber gerade im klaren oder flachen Wasser wird es auch so fangen und hier muss man einfach experimentieren, aber im Prinzip habe ich immer mit Glasperle angefangen. Ja und zu guter Letzt, abgesehen von den Ködern, bedarf es noch der Offsethaken.
An Ködern werden vor allem Würmer und Creature-Baits genannt und gerade mit dem Lunker City Hellgie habe ich auch einige Barsche gefangen, während Gummiwürmer nicht viel brachten und die perfekten Köder baut mMn vor allem Keitech. Gerade der Easy Shiner ist am Rig perfekt, aber auch der Fat Swing Impact läuft sehr gut und im Prinzip wird jeder No Action Shad klappen, während Kumpel von mir auch sehr gut mit dem Hairy Mary gefangen hat. Wichtig ist dass man Köder nutzt die unbeschwert schon im Absinken arbeiten (z.b. der Shaker scheidet vollkommen aus) oder eben gewollt nicht arbeiten. Außerdem haben z.b. Köder wie Easy Shiner oder Fin-S eh schon den Vorteil, dass sie für die Anköderung sehr gut sind weil sie den Hakenschlitz haben. Zwingend verstecken muss man den Haken übrigens nicht: Erhöht die Hängergefahr, aber bei zaghaften Bissen etwas bessere Bissausbeute.
Vorteile gegenüber dem Jiggen/Faulenzen:
- Ganz klar hat man eine deutlich niedrige Hängerquote. Das Blei gleitet sehr leicht zwischen Steinen lang, der Köder hängt bei Haken im Köder eh nie.
- Man kann eine sehr lange Absinkphase provozieren und dabei schwerere Bleie fischen. Will man also auf Distanz mit kleinen Ködern ist man klar im Vorteil.
- Die Methode eignet sich auch gut mit einem Naturköder. So haben wir mit Tauwürmern gefangen, allerdings dabei noch mehr Fehlbisse, jedoch eine Methode für die Schonzeit und Kunstköderverbot.
Tipps:
- statt der Montage mit Blei - Wirbel - Vorfach - Haken funktionierte auch Stopper statt Wirbel, da man so den Abstand noch verändern kann. Hier muss man allerdings gute Stopper wählen (Sbirolinostopper) und am besten zwei aufziehen, sonst hat man bei jedem Wurf aus dem Carolina ein Texas-Rig gebastelt.
- bewährt hat sich eine abwechslungsreiche Führung aus Zupfen und anjiggen. Man kann hier aber sehr gut zwischen aggressiv und Zeitlupe switchen und selbst mit "toter" Rute und den Köder nur in der Strömung spielen lassen gab es oftmals Bisse.
Also ich kann jedem nur empfehlen es mal auszuprobieren. Wir haben teilweise absichtlich Rig gegen Faulenzen gemacht und gerade im Bezug auf die Menge schien das Rig immer überlegen zu sein. Unter anderem hatte ich einen Tag mit 4 Barschen und 1 Hecht (gefaulenzt) und Kumpel fing rund 50 Barsche am Rig bei gleichen Köderfarben und Plätzen. Für Zander werde ich diese Methode auch im Winter noch einmal versuchen, weil ich denke auch da könnte sie punkten. Langsame Führung wie sie am Jigkopf so nie möglich wäre und eine aufreizend lange Absinkphase erreichen, dazu wird dem Zander das Einsaugen des Köders so eindeutig leichter fallen.